Um die komplexen Anforderungen bei der Planung und beim Bau des Ulriken-Tunnelprojekts in Angriff zu nehmen, nutzte Norconsult BIM (Building Information Modeling) und konnte so die verschiedenen Gewerke effizienter koordinieren. „Jetzt, da wir in einem so rasanten Tempo neue Technologien entwickeln, ist BIM ein wichtiger Erfolgsfaktor bei unseren Projekten“, so Angeltveit. Die BIM-Modelle für das Tunnelprojekt und die Modernisierung der Bahnhöfe wurden mit AutoCAD, Civil 3D und Revit sowie Navisworks für die Zusammenarbeit mit den Bauteams erstellt.
Für die administrativen Herausforderungen rund um die Signalanlagen war ein anderer Ansatz erforderlich. Die notwendigen Genehmigungen sind so schwer zu bekommen, weil die Signale üblicherweise Jahre im Voraus installiert werden, damit die Bahnbetreiber sie testen können. Es passieren also häufig Fehler. Angeltveit fragte sich, ob die Genehmigungen einfacher zu bekommen wären, wenn die Bahnbetreiber die Signale früher testen könnten.
Um das herauszufinden, kam er auf die Idee, die BIM-Modelle mit Virtual Reality zu kombinieren und so eine Spieleumgebung zu schaffen, in der die Betreiber die zukünftigen Bahnstrecken noch vor dem Bau „abfahren“ könnten. „Wir nahmen Modelle für alle Gewerke – dieselben Modelle, die wir an die Baufirmen ausgegeben hatten – und packten sie in eine Spieleumgebung“, erklärt Angeltveit. Das Team animierte die 3D-Modelle mit 3ds Max und reicherte sie mit Hilfe von ReCap mit Laserscans von echten Daten an, z. B. mit der Innenansicht eines Führerstands.